Internes Archiv


[The Banality of Grief] von Jon Bang Carlsen

IDFA (28.11.2021)

 

In dem Dokumentarfilm porträtiert Jon Bang Carlsen seine Trauer nach dem Verlust von Madeleine. Dabei filmt er Dinge, die in keinerlei Zusammenhang zu stehen scheinen, wie Kühe auf einem Feld in Utah am frühen Morgen: Aber „sie scheinen in dem hohen Gras zu verschwinden, wie du verschwunden bist.“  Filmkritik >>>



[Herr Bachmann und seine Klasse] von Maria Speth

IDFA (27.11.2021)

 

Mit bewundernswerter Geduld und gleichermaßen viel Humor unterrichtet Herr Bachmann seine Klasse von 12 bis 14-Jährigen mit Migrationshintergrund. Im historisch interessanten Stadtallendorf schafft er es bei den Kindern und ihren Eltern ein Stück weit Familienmitglied, Freund und Vertrauter zu sein.  Filmkritik >>>



[The Mirror and the Window] von Diego Gutiérrez

IDFA (25.11.2021)

 

Diego Gutiérrez dokumentiert seinen an Krebs erkrankten Freund Danniel in Holland und seine sterbende Mutter Gina in Mexiko City. Die Reise in die Gefühlsantarktis verbindet die beiden getrennten Einheiten: Wo die Eisberge von dem stürmischen Meer des Lebens herumgetrieben worden sind. Filmkritik >>>



[Taming the Garden] von Salomé Jashi

IDFA (24.11.2021)

 

Harmonisch wirkt die Natur, aber mit den Menschen wird die Idylle durchbrochen. Bauarbeiter zerstören die Umwelt wie Parasiten und die Dorfbewohner beobachten und schweigen, – solange sie dafür gut bezahlt werden. Eine gespenstisch-poetische Kritik an der Gesellschaft. Filmkritik >>>



[Three Minutes: A Lengthening] von Bianca Stigter

IDFA (23.11.2021)

 

1938 drehte der Amateur-Filmemacher David Kurtz einen Stummfilm, aus welchem sich – nach dessen Wiederentdeckung 2020 – eine Spurensuche entwickelt. Überraschend faszinierend zieht der kurze Film den Betrachter als Mit-Detektiv, Mit-Erlebender und Mit-Mensch in den Bann. Filmkritik >>>



[Looking for Horses] von Stefan Pavlović

dok.film Kassel (21.11.2021)

 

Zdravko wohnt seit 18 Jahren allein auf einer Insel. Im bosnischen Krieg hat er einen Teil seines Gehörs durch die Einschläge von Granaten verloren. Stefan Pavlović verflechtet in dem Dokumentarfilm experimentell die Sprachbarrieren der beiden, denn er selbst stottert. Ein heilsames aufeinander zugehen.  Filmkritik >>>



[Mitgefühl] von Louise Detlefsen

dok.film Kassel (20.11.2021)

 

Die Dokumentation zeigt das Pflegeheim Dagmarsminde in Dänemark: Alle Bewohner:innen sind von Demenz betroffen. Auch der Vater von Leiterin Eiby erkrankte früh an dieser Krankheit und kam in ein Heim: Doch als die damals 17-Jährige die unwürdigen Zustände dort sah, beschloss sie etwas zu ändern. Filmkritik >>>



[Room without a view] von Roser Corella

dok.film Kassel (19.11.2021)

 

Junge schwarze Frauen fahren in den Libanon, um Geld zu verdienen: für eine bessere Zukunft. Doch was in ihren Verträgen wirklich steht, wissen sie nicht und erfahren so erst vor Ort, dass sie verkauft worden sind. Fortan werden sie als Eigentum der Familien ausschließlich im Verborgenen der Wohnungen leben.  Filmkritik >>>



[Trübe Wolken] von Christian Schäfer

FilmFestival Cottbus (06.11.2021)

 

Paul ist ein undurchsichtiger Einzelgänger, als David neu an seine Schule kommt: spannend anders, im Berliner Outfit und mit Künstler-WG-Ambitionen. Subtile (sexuelle) Aggressionen liegen in der Luft und die unbehagliche Anmutung stetiger Bedrohungen komprimiert sich in der ländlichen Idylle immer intensiver. Filmkritik >>>



[Sughra and her Sons] von Ilgar Najaf

FilmFestival Cottbus (05.11.2021)

 

In einem Dorf werden die Kriegsauswirkungen spürbar. Kämpfe in der Landschaft und innerhalb der voneinander abhängigen Gemeinschaft. Sanftmütig bewegen sich ein Waisenkind und ein Lehrer dazwischen: Doch auch ihrer vorsichtigen Annäherung kommt, wie bei vielem anderen, der Krieg in die Quere. Filmkritik >>>



[A Blue Flower] von Zrinko Ogresta

FilmFestival Cottbus (04.11.2021)

 

Konflikte zwischen drei Generationen: Bei Mirjana, Mitte vierzig sowie alleinerziehend mit einer pubertären Tochter, kündigt sich die Mutter/Oma für einen Arztbesuch an. In poetischer Wehmut werden die Frauen in dem erblühen sowie verblühen von Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten gegenüber gestellt. Filmkritik >>>



[Lieber Thomas] von Andreas Kleinert

Jüdische Kulturwoche Frankfurt (17.10.2021)

 

Der Lyriker Thomas Brasch wurde in England als Sohn jüdischer Emigranten geboren und wuchs in der DDR auf. Schon als Kind soll er sich in hier in das System einfügen, doch er will Schriftsteller werden und rebelliert. Ein Leben wie im Rausch: immer weiter, immer höher, immer freier – und doch gefangen. Filmkritik >>>



[A Symphony of Noise] von Enrique S. Lansch

Edimotion (17.10.2021)

 

Matthew Herbert, britischer Komponist und Künstler, macht Musik aus einem Zoo, der in Flammen steht, oder erforscht, wie ein Finanzsystem klingt. Was auch immer er in dieser Welt faszinierend oder falsch empfindet, das zeichnet er musikalisch auf und zerlegt es ironisch. Filmkritik >>>



[Berlin Alexanderplatz] von Burhan Qurbani

Edimotion (16.10.2021)

 

Francis möchte als Flüchtling einfach nur „gut“ sein, – in einer Welt, die böse ist: Zumindest erklären ihm dies die Menschen, die ihn ausnutzen und abwerten möchten. Eine physische und psychische Zermürbung beginnt in dem stetigen Suchen nach Stabilität, Liebe und Anerkennung. Filmkritik >>>



[The Trouble with being born] von Sandra Wollner

Edimotion (15.10.2021)

 

„Es riecht nach feuchter Erde und Wald“ erklärt eine kindliche Stimme sanft, während sich die Kamera immer mehr dem Boden nähert. „Und, da bist du und wartest auf mich.“ Ob lebend oder leblos, ob Mensch oder Maschine – wo genau ist da schon der Unterschied? Filmkritik >>>



[The Painted Bird] von Václav Marhoul

Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg (20.08.2021)

 

Hart muss der kleine Junge bei fremden Menschen um seine Aufenthaltserlaubnis im Leben arbeiten. Selbst den Nationalsozialisten läuft er in die Arme: Auch hier wird er schnell als Jude, — als “Dog's blood” — definiert. Brutales, makabres und emotional aufwühlendes filmisches Epos. Filmkritik >>>



[Here we are] von Nir Bergman

Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg (16.08.2021)

 

Der alltägliche Slapstick einer anderen Realität: Ein stetiges Auf und Ab der Gefühle, harmonisch stabilisiert von Vater Aharon, der seinen beeinträchtigten Sohn Uri geduldig durch die Hürden des Alltags begleitet. Solange, bis die getrennt lebende Mutter seine eigene emotionale Stabilität gefährdet.  Filmkritik >>>



[The Sign Painter] von Viesturs Kairiss

Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg (13.08.2021)

 

Die Kamera zeigt mit tragikomischen Zügen konsequent eine schräge Perspektive auf die schräg absurden, an historischen Geschehnissen angelehnten Ereignisse. Ansis kommt als Möchtegernmaler in eine Heimat, die sich mit den jeweiligen Machthabern stetig ändert – und mit ihr die Bevölkerung. Filmkritik >>>



[Mary Bauermeister] von Carmen Belaschk

DOK.fest München (23.05.2021)

 

Mary Bauermeister hat New York als zweite Heimat gefunden, ist für eine turbulente Beziehung mit Karlheinz Stockhausen wieder nach Deutschland zurück, hat vier Kindern ein Leben geschenkt, Esoterik, Ackerbau und Viehzucht betrieben – ein ausgefülltes Künstlerleben mit Höhen und Tiefen. Filmkritik >>>



[Bad Nazi. Good Nazi] von Chanoch Ze'evi

DOK.fest München (20.05.2021)

 

Wilm Hosenfeld diente anfangs begeistert unter den Nationalsozialisten. Doch dann erlebte er die Abgründe, begann exzessiv Tagebuch zu schreiben und jüdische Gefangene zu retten. Kontrovers diskutieren die Generationen, ob sie ihm ein Denkmal setzen dürfen oder nicht. Filmkritik >>>



[The Case You] von Alison Kuhn

DOK.fest München (12.05.2021)

 

Eine Nachbesprechung im Stil eines Castings über ein reales Casting, indem alle fünf Frauen (inklusive der Regisseurin) involviert waren. Die damals noch minderjährigen Schauspielerinnen werden in mehr als unangenehme Situationen gebracht. Filmkritik >>>



[Eyimofe] von Arie Esiri & Chuko Esiri

Lichter Filmfest Frankfurt International (06.05.2021)

 

Kabel und lose Drähte: Ein älterer Mann versucht das gelbe, grüne und schwarze Durcheinander zu entwirren. Unterdessen ist eine junge Frau am gleichen Ort mit ihrer kleinen, schwangeren Schwester auf sich alleine gestellt. Beide verbindet der Wunsch, woanders zu sein.  Filmkritik >>>



[Street Line] von Justin Peach & Lisa Engelbach

Lichter Filmfest Frankfurt International (02.05.2021)

 

Schon einmal waren die beiden Filmemacher:innen in Nepal und dokumentierten den Alltag von Straßenjungen. Dabei lernten sie den 11-jährigen Sono kennen. Zehn Jahre später kehren sie nun zurück und werfen einen Blick auf die aktuellen Lebensumstände.  Filmkritik >>>



[There is no Evil] von Mohammad Rasoulof

Lichter Filmfest Frankfurt International (30.04.2021)

 

Ein Soldat legt verzweifelt die Hände vors Gesicht. Auch wenn es für ihn falsch ist: Er hat seine Befehle und einen Job zu erfüllen. Denn ohne geleistete Wehrpflicht bekommt er keinen Führerschein, kein Geschäft, keine Familie und kein Leben im Iran.  Filmkritik >>>



[Quo vadis, Aida?] von Jasmila Zbanic

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (23.04.2021)

 

Serbische Truppen dringen in die muslimische Schutzzone Srebrenica ein, die von niederländischen UN-Blauhelm-Soldaten gesichert wird. Hastig versucht Lehrerin Aida zwischen ihren Landsleuten zu vermitteln und ihre Familie zu beschützen.  Filmkritik >>>



[Landscapes of Resistance] von Marta Popivoda

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (26.04.2021)

 

In poetischen und biografischen Zügen erzählt Sonja ihre Lebensgeschichte: Mit anderen Frauen wurde die serbische Partisanin gefangen genommen und in ein Lager gebracht. Niemand von ihnen wusste da mit dem Namen Auschwitz etwas anzufangen.  Filmkritik >>>



[Yellow Cat] von Adilkhan Yerzhanov

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (20.04.2021)

 

Typischer Western style – und doch anders: Während Kermek allen seine schauspielerischen Fähigkeiten anpreist und von einem eigenen Kino träumt, greift die Realität immer wieder hart ein und stellt den Sinn der Systeme ad absurdum.  Filmkritik >>>



[Mein Vietnam] von Thi Hien Mai und Tim Ellrich

Max-Ophüls-Preis (18.01.2021)

 

Der Dokumentarfilm begleitet die Eltern der Regisseurin Thi Hien Mai im Zeitraum von drei Jahren und zeigt, wie sie versuchen, die Verbindung nach Hause mit einem exzessiven Gebrauch der neuen Medien aufrechtzuerhalten. Filmkritik >>>



[A Black Jesus] von Luca Lucchesi

Max-Ophüls-Preis (17.01.2021)

 

In Siculiana sind die Menschen gastfreundlich. Niemand würde sagen, das ist „deins“ und das „meins“, sondern alles ist „unseres“. Aber „unseres“, das inkludiert nicht unbedingt Fremde ... Kritisch setzt sich der Dokumentarfilm mit der Absurdität von Nächstenliebe auseinander. Filmkritik >>>



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